Ried Rochusberg
Die Gegend rund um den Rochusberg ist alte Kulturlandschaft und seit über 30.000 Jahren durchgängig besiedelt. Nachweislich wird hier seit 3.000 Jahren Weinbau betrieben. Das haben Forschungen der Universität Wien ergeben. Die Lebensgrundlage dieses alten Siedlungsgebietes bildete seit jeher neben dem March-Fluss der tiefgründige, fruchtbare Lössboden. Dieser, verhältnismäßig leicht zu bewirtschaftende Boden, prägt den straffen, mineralischen Charakter der Weine aus Mannersdorf.
Der Name der Ried Rochusberg leitet sich von der auf der höchsten Stelle des Rochusbergs erbauten Rochuskapelle ab. Diese wurde 1648 von Rudolf von Teufenbach errichtet. Mit dieser Stiftung erfüllte er ein Gelöbnis, welches er sich in den Wirren des 30-jährigen Kriegs auferlegte. „Bleibe er und seine Truppen von der Pest verschont, würde er eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Rochus errichten.“ Der Heilige Rochus ist Schutzpatron gegen die Pest.
Die Ried Rochusberg ist die erste Erhebung im Südlichen Weinviertel, wenn man sich aus dem Süden – vom Marchfeld her – nähert und ist der Beginn der für das Weinviertel so klassischen Hügellandschaft. Die Weingärten unterteilen sich hier in drei Blöcke.
Der erste Teil ist südlich geneigt und bildet damit die erste Erhebung nördlich des Marchfelds. So können die warmen pannonischen Strömungen ungehindert auf die Reben treffen.
Der Zweite Teil beginnt am Rücken des Rochusbergs auf dem sich die Strasse zur Rochuskapelle und dem pittoresken Kellerberg befindet, wo sich auf acht übereinanderliegenden Kellergassen 136 Keller aneinander und übereinander reihen. Dieser Bereich der Ried Rochusberg ist nördlich abfallend. Hier ist der Teil der Ried welche mit kühler, mineralischer Frucht punktet. Dieser Bereich fällt nicht nur Richtung Norden, sondern auch in Form eines Kessels gegen Osten hin zum Grenzfluss March mit ihren Auwäldern ab.
Südlich ausgerichtet beginnt der dritte Teil, welcher bis an die Gärten des Nachbarortes Stillfried reicht.
Der Löss und dessen humose Auflage ist der dominierende Boden, welcher die Weine dieser Ried prägt. Zusammengefasst bildet der pannonische Einfluss aus dem Süden mit der im Osten fließenden March und dem mächtigen Eichenwald im Westen, in Kombination mit dem mineralischen Lössboden das Terroir des Mannersdorfer Rochusbergs.